Overtourism im Engadin?
Der Begriff „Overtourism“ taucht heute regelmässig in den Medien auf - in Bezug auf Destinationen im Ausland wie auch im Inland. Auch bei uns im Tal hört man jüngst Stimmen, die von Overtourism sprechen - von grossen Gästemassen und überfüllten Badeseen ist die Rede.
Solche Aussagen von den Ein- und Zweitheimischen nehmen wir ernst, sie müssen aber relativiert werden. Dass es Tage gibt, an denen überdurchschnittlich viele Gäste unser Tal besuchen und die Plätze an den Badeseen an ihre Kapazitätsgrenzen stossen, ist nicht von der Hand zu weisen. Aber wir sprechen hier von einigen wenigen Spitzentagen pro Saison, d.h. von einem anhaltenden Missstand kann keine Rede sein.
Tatsache ist, dass wir uns im Sommer eine hohe Gästekonzentration im Engadin einfach nicht gewohnt sind. Von Overtourism, wie man dies von anderen Orten hört, sind wir noch weit entfernt. Doch verstehen Sie mich nicht falsch: Wir beobachten die Situation im Tal sehr genau. Unser Ziel kann jedoch nicht sein, Gäste aktiv vom Engadin fernzuhalten. Vielmehr ist es unsere Aufgabe als Tourismusorganisation, die Ströme zu erkennen und zu lenken sowie neue Angebote für Einheimische und Gäste zu entwickeln. Daran arbeiten wir Tag für Tag. Eines ist jedoch klar: Es wird auch in Zukunft Tage geben, an denen sich im Tal mehr Menschen als gewöhnlich an einem Ort zusammenfinden.
Jan Steiner
CEO Engadin Tourismus AG
j.steiner@engadin.ch
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